Marma-Yoga® ist eine moderne und wissenschaftliche Weiterentwicklung des klassischen südindischen Hatha-Yoga. Prof. Dr. Rocque Lobo erarbeitete diese auf ayurvedischem Wissen beruhende Methode am Institut für Gesundheitspädagogik in München. In dieser als Forschungsprojekt begonnenen Methode fließen verschiedene Disziplinen aus Wissenschaften und Forschung immer wieder ein. So untermauern neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Chronobiologie, der Schmerz-und Schlafforschung und der Psychoneuroimmunologie die Wirkung von korrekt ausgeführtem Yoga. Marma-Yoga® hat hier eine qualitätsgebende Rolle im Yogamarkt!

Beschrieben wurden die Marmas bereits im älteren Teil der Susruta Samhita, welche vor 500 v. Chr. entstanden sein muss. Im Zusammenhang mit Yoga als besonderem Weg der Bewusstseinsschulung und der Selbsterfahrung taucht die Marma-Lehre erstmals in einem der frühesten uns bekannten Hatha Yoga Texten auf, nämlich in der Vaschischtha Samhita entstanden um 1250 n. Chr. Susruta, ein vedischer Arzt, forschte damals anhand der Kriegsverletzungen wie er seine eignen Leute am besten vor Verletzungen schützen und den Feind am sichersten außer Gefecht setzten konnte. Der Begriff „Marma“ leitet sich aus dem Sanskrit dieser Kriegszeit ab und bedeutet „mr“ oder auch „mrtu“ „töten/ Tod“. Das Leben in der Entstehungszeit des Yoga war gezeichnet von Krieg, Gewalt und Auseinandersetzungen mit Feinden. Das spiegelt sich auch heute noch wider, wenn im Marma-Yoga® von Pfeilen, die uns treffen können, Tod und Verletzung die Rede ist. In unsere moderne Zeit übertragen sehen diese Feinde allerdings anders aus, genau wie ihre Waffen.


Unser Leben heute ist in allen Bereichen gezeichnet von Beschleunigung und Druck, der uns oft an die Grenze unserer Belastbarkeit bringt und uns „stresst“. Auch ohne, dass wir dies bemerkten! Wir haben kein Gesicht zu diesem Feind, spüren aber seine Gegenwart. Die Verletzungen, die uns treffen, sind psychischer Natur, treffen uns aber gleich den Menschen vor langer Zeit tief „ins Mark“. So kann z.B. der Schlaf -Wach-Rhythmus gestört werden, wenn wir ständig gegen unsere innere biologische Uhr leben müssen.

Hier sei der Jet-lag genannt, oder die Schwierigkeiten bei SchichtarbeiterInnen sich ständig wechselnden Arbeits- und Schlafphasen anzupassen. Das macht uns krank und kann langfristig durchaus zum Tode führen. Marma-Yoga® testet, ob unsere Fähigkeit zur Regeneration, zur Anpassung noch erhalten ist, oder ob wir uns bereits am „Abgrund“ unserer Gesundheit bewegen. Melden sich bestimmte Marmas, ist hier ein „Hinschauen“ nötig. Ein Marma wird als eine Stelle am Körper definiert, an der Muskeln, Sehnen, Blutgefäße, Knochen und Gelenke zusammenlaufen. Hier treffen verschieden Funktionen von Gewebe aufeinander. Auch die Physiotherapie kennt diese äußerst empfindlichen Punkte. Die insgesamt 107 Marmas sind Wach- und Warnposten des Körpers und erhalten deshalb ganz besondere Aufmerksamkeit: Sie wachen über unsere Lebendigkeit und fungieren als Spiegel unseres körperlichen, psychischen und sozialen (Fehl)-Verhaltens! Sie regeln zudem wie Ampeln die Funktion innerer Abläufe. Sind sie verletzt oder blockiert, melden sie dies spürbar durch Einbußen der Flexibilität, Lebendigkeit, Stabilität und Kraft. Marmas werden zum Einen ihren Geweben nach sortiert:


• Die 20 Gelenk-Marmas
geben Auskunft, ob die Drehfähigkeit mit der Stabilität in den Gelenken im Einklang steht.

• Die 11 Muskel-Marmas
machen den Zusammenhang deutlich, ob meine äußere Kraft von innerer Stärke getragen wird.

• Die 41 Blutgefäß-Marmas
haben eine Verbindung zur Hormonausschüttung und somit mit zu Emotionen und Gefühlen.

• Die 27 Sehnen-Marmas
geben Auskunft über den körperlichen Wasserhaushalt sowie über geistige und emotionale Trägheit oder Auszehrung.

• Die 8 Knochen-Marmas
vermitteln Stabilität. Im Zusammenspiel mit Sehnen, Muskeln und Gelenken sind sie für die Aufrichtung und Gesamthaltung des Menschen verantwortlich.

Marma-Yoga® versucht über sicher und technisch korrekt eingenommene asanas eine Bedrohung zu simulieren. Deutlich einsetzende Reflexe hier zeigen den Versuch der Marmas an, lebenswichtige Punkte des Körpers zu schützen. Wir nehmen sozusagen die Gefahr vorweg und schauen, wo und wie stark unsere Reaktion sich zeigt. Diese Methode ersetzt bei gesundheitlichen Störungen keinen Arztbesuch, hilft aber die eigene Verantwortung für sich zu sehen und dementsprechend zu handeln. Marma-Yoga®-Lehrer arbeiten nie therapeutisch, sondern immer unter pädagogischen Aspekten! Die Wahrnehmung des eigenen Körpers wird geschult, ohne bewertet zu werden. Daher eignet sich Marma-Yoga® für alle Menschen, die sich geduldig auf den Weg machen möchten, ihren Körper mit all seinen Befindlichkeiten anzunehmen und besser zu verstehen, um dadurch zu einer Veränderung der Lebensqualität zu gelangen!